Dezember 15, 2025
Cyberangriffe, NIS-2 und Datenschutz – was auf den Mittelstand wirklich zukommt

Cyberangriffe, NIS-2 und Datenschutz – was auf den Mittelstand wirklich zukommt

Cyberangriffe, strengere Gesetze und wachsende Datenmengen haben aus der IT-Sicherheit eine Managementaufgabe gemacht. Wenn Risiken frühzeitig erkannt werden, können sie begrenzt und gleichzeitig Vertrauen bei Kunden und Partnern aufgebaut werden.

Mehr Angriffe, komplexere Bedrohungen

Auch kleine und mittlere Unternehmen sind zunehmend Ziel von Cyberangriffen, beispielsweise durch Ransomware, Phishing oder kompromittierte Fernzugänge. Dabei handelt es sich oft nicht um gezielte Attacken, sondern um breit gestreute Kampagnen, bei denen automatisierte Tools nach Schwachstellen suchen. Mittelständler schätzen ihr eigenes Schutzniveau häufig höher ein, als es tatsächlich ist.

mehr Pflichten und mehr Verantwortung

Mit der EU-Richtlinie NIS-2 werden deutlich mehr Unternehmen in Sicherheits- und Meldepflichten einbezogen als bisher und neben klassisch „kritischen“ Infrastrukturen geraten auch Branchen wie Fertigung, Logistik, Lebensmittel oder bestimmte Dienstleistungen in den Fokus, sobald sie bestimmte Größenkriterien erfüllen.​ Betroffene Unternehmen müssen daher angemessene technische und organisatorische Maßnahmen nachweisen, Sicherheitsvorfälle bewerten und melden sowie ihre Lieferketten stärker im Blick behalten.

Praxisnahe Sicherheitskonzepte

Ein wirksames Sicherheitskonzept beginnt bei den Grundlagen. Dazu gehört eine aktuelle Inventarisierung von Systemen und Anwendungen. Außerdem ist ein konsequentes Patch-Management wichtig. Sichere Passwortrichtlinien sind ebenfalls unerlässlich und für kritische Zugänge muss es eine Mehrfaktorauthentifizierung geben. Ergänzend sind verlässliche Backup- und Recovery-Strategien erforderlich, die regelmäßig getestet werden müssen, um sicherzustellen, dass Daten nach einem Angriff oder Hardwaredefekt tatsächlich wiederhergestellt werden können. Darauf aufbauend folgen Netzwerksegmentierung, professionelle Firewall- und E-Mail-Security-Lösungen sowie Monitoring und Alarmierung bei Auffälligkeiten, die mindestens ebenso wichtig sind, wie klare Verantwortlichkeiten und ein definierter Incident-Response-Plan. Es muss geklärt sein, wer im Falle eines vermuteten oder bestätigten Angriffs entscheidet, was zu tun ist, und wie die interne und externe Kommunikation abläuft.

Mitarbeitende als Sicherheitsfaktor

Bei vielen Angriffen steht nicht die Technik, sondern der Mensch im Fokus. Phishing-Mails, gefälschte Login-Seiten oder Social-Engineering-Anrufe setzen nämlich darauf, dass Menschen im hektischen Alltag unachtsam reagieren. Regelmäßige Schulungen, simulierte Phishing-Kampagnen und klare Meldewege für verdächtige Vorfälle erhöhen die Widerstandsfähigkeit einer Organisation spürbar. Wichtig ist es, eine Kultur zu fördern, in der Fehler gemeldet statt vertuscht werden. Wenn Mitarbeitende ohne Angst vor Schuldzuweisungen auf Auffälligkeiten hinweisen können, lassen sich Vorfälle früh erkennen und eindämmen.

Die Rolle externer Partner

Dennoch kann kaum ein mittelständisches Unternehmen alle benötigten Sicherheitskompetenzen intern vorhalten und viele setzen daher auf spezialisierte IT-Dienstleister und Systemhäuser, die Security-Services, Monitoring und Notfallunterstützung übernehmen. Ein regional verankertes Systemhaus kann dabei Vorteile haben:

  • kurze Wege
  • Kenntnis der lokalen Unternehmenslandschaft
  • die Möglichkeit, technische Maßnahmen mit betrieblichen Abläufen vor Ort abzustimmen.

Im Großraum München arbeiten daher zahlreiche Betriebe mit einem Partner wie dem Münchner IT-Systemhaus zusammen, der Infrastrukturbetreuung, Sicherheitskonzepte und schnelle Vor-Ort-Hilfe kombiniert, statt nur entfernten Ticketsupport zu bieten.​

Kleine Schritte statt Perfektionsdruck

Angesichts von NIS-2, DSGVO und zunehmenden Cyberbedrohungen fühlen sich viele Verantwortliche zunächst überfordert. Hilfreich ist ein schrittweises Vorgehen: Bestandsaufnahme, Identifikation der größten Risiken, Priorisierung von Maßnahmen und ein realistischer Zeitplan.​ Entscheidend ist, den Einstieg nicht weiter aufzuschieben, da jede Verbesserung das Sicherheitsniveau erhöht. Um den wachsenden Anforderungen zu begegnen, ohne das Tagesgeschäft aus den Augen zu verlieren, ist es wichtig, diese Entwicklung als kontinuierlichen Prozess zu verstehen und dabei technische, organisatorische und menschliche Faktoren zu berücksichtigen.